Wer kennt es nicht? Man geht gemeinsam essen, sucht sich ein top Restaurant dafür aus, findet das Essen gut – und am Ende hat IMMER jemand etwa zu meckern. Zu kalt, zu warm, zu scharf, zu wenig gewürzt und die Auswahl war ohnehin schlecht. Davon kann man sich ehrlich gesagt selbst ja auch nicht frei machen, nicht wahr? Nun haben wir für unsere Hochzeitsfeier aber den Anspruch, dass jeder Hochzeitsgast zufrieden ist und mit dem Gefühl, richtig gut gegessen zu haben, nach Hause geht. Wie wir das hinkriegen? Lest selbst!
Ich selbst bin mehr als mein halbes Leben bereits Vegetarierin mit einem Hang zum Veganen. Ich habe bereits sehr sehr viele Hochzeiten besucht, was natürlich unter anderem meinem Beruf „geschuldet“ ist. Der Klassiker ist folgendes: Es gibt ein Fleischgericht, ein Fischgericht und ein vegetarisches Gericht.
Die meisten Gäste können also aus drei Gerichten wählen, ich muss das nehmen, was als vegetarische Alternative angeboten wird. Aus irgendeinem Grund denken viele Nicht-Vegetarier, dass Risotto ein tolles vegetarisches Gericht ist. Leider bin ich gar nicht so der Risotto-Fan und wenn doch, dann auf jeden Fall ohne Parmesan. Parmesan ist nämlich nicht vegetarisch, was allerdings viele Köche nicht zu wissen scheinen.
Na gut, dann esse ich eben bei jeder zweiten Hochzeit etwas, was ich mir niemals in einem Restaurant bestellt hätte, und verzichte sogar häufig ganz und frage nach Beilagen.
Der Unterschied zwischen einer freien Wahl und einer Allergie
Nun gibt es nicht nur Leute wie mich, die bewusst auf etwas verzichten, aber es theoretisch essen könnten, ohne gesundheitlich zu leiden. Es gibt aber natürlich auch diejenigen, die auf etwas allergisch reagieren. Das kann von einem leichten Ausschlag bis hin zu ernsthaften Anfällen führen, die sogar lebensbedrohlich sein können. In dem Fall ist es ohne Frage so, dass eine extra Mahlzeit hergestellt werden muss.
Am besten fragt ihr bereits im Zuge der Einladung ab, ob jemand unter Allergien oder Unverträglichkeiten leidet.
Solltet ihr das vergessen haben, keine Panik: unsere Gesellschaft ist mittlerweile so sensibilisiert, dass Leute mit Allergien oder Unverträglichkeiten vermutlich von sich selbst auf euch zukommen würden. Und wenn nicht – nun gut, dann könnt ihr das unter „Selbst Schuld“ abhaken.
Welchen Trick kannst du uns verraten?
Aber zurück zum Thema: Wie schafft man es, dass jeder Hochzeitsgast vom Essen begeistert ist?
Kurze Antwort: Man schafft es nicht.
Egal, was ihr anbietet, ob Menü, Buffet, Barbecue, Foodtrucks … es wird immer jemanden geben, der lieber etwas anderes gehabt hätte.
Wenn ihr euch dazu entscheidet, veganes Essen anzubieten, werdet ihr zu 100% einen Kommentar à la „Wo ist denn das Fleisch“ bekommen.
Wenn ihr Fleisch anbietet, aber selbst keins esst, werdet ihr vermutlich etwas wie „Warum gibt es bei euch Fleisch, wenn ihr es doch eh nicht esst“ zu hören bekommen.
Wenn ihr ein Menü anbietet, wird jemand sagen, dass die Auswahl bei einem Buffet doch viel besser sei.
Wenn ihr Buffet anbietet, wird jemand sagen, dass das Essen bei einem Menü doch qualitativ viel hochwertiger sei.
Und und und.
Ich glaube, ihr wisst, worauf ich hinauswill. Man kann es einfach nie allen Recht machen, das geht nicht. Selbst wenn ihr 25 verschiedene Menüs anbietet, wird sich jemand darüber beschweren. Immer.
Also, was kann man tun?
Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass ihr mit eurem Essen sehr sehr glücklich seid. Und wenn das heißt, dass es Spaghetti mit Tomatensauce gibt, dann ist das gut. Es ist EURE Hochzeit, ihr müsst euer Essen lieben.
Und wenn sich jemand bei euch beschweren sollte, könnt ihr genau das sagen. Es ist euer gutes Recht.
Und sind wir doch mal ehrlich – das, was in Erinnerung bleibt, ist nicht die Vorspeise, die jemandem nicht gepasst hat. Es bleibt in Erinnerung, dass der Hochzeitstag wunderschön war, dass die Party bis 5 Uhr morgens ging und wie betrunken der Trauzeuge der Braut war.
Also – stresst euch nicht zu sehr, einigt euch auf euer Lieblingsessen, bietet eine Alternative und erfreut euch an eurem Hochzeitstag!